Informationen zusammen gestellt von Erik Reikeson
Die Runen kamen über den Gott Odin zu den Menschen. Der erhielt sie durch das Opfer seiner selbst am Baume Yggdrasil, an dem er neun Nächte mit dem Ger verwundet und ohne Speisung hing. Sein Galgen wurzelt im Urdbrunnen, dem in ältester Zeit die drei Nornen, die Schicksalsfrauen der nordischen Mythologie, entstiegen waren. Durch die Runen kommt Odin vom Baum los und erhält eine weitere Deutung durch seinen Mutterbruder Mimir. Dem verpfändet er dafür eines seiner Augen, das nun in Mimirs Brunnen schwimmt. Die Runen verleihen den mit ihr versehenen Dingen ihre Macht. So sind sie dem magischen Skaldenmet Odrörir beigemischt, über den sie zu Asen, Wanen, Alben und Menschen kamen.
Sie stehen auf dem Schild, der die Sunna vor Verbrennung durch den Sonnenball schützt, auf Ohr und Huf der Pferde, die diesen Wagen ziehen, auch auf Thors Wagen und Odins Pferd Sleipnir und mancherlei anderen, etwa verschiedenen Waffen, Wein und Bier. Auch auf den Nägeln der Nornen sind sie eingeritzt (Edda, Runenlehren D1).
Die Runen werden in Holzstäbchen eingeritzt und mit Blut oder mit Mennig (ein roter Farbstoff) gefärbt, dabei spricht man Zauberformeln. Man verwendet die Runen zur Erforschung der Zukunft und kann mit ihnen Gegenstände weihen, beispielsweise einen Trinkbecher so bezaubern, so daß der kein Gift enthält. Schauerlich ist die Möglichkeit, mit Hilfe der Runen einen im Winde baumelnden Gehängten zu befragen. Auch Odin berät sich mit dem abgetrennten Haupt des Mimir.
Tacitus beschreibt die Art und Weise der Runenbefragung wie folgt:
„Vorzeichen und Losentscheidungen beobachten sie wie kaum jemand sonst. Das herkömmliche Verfahren beim Losorakel ist einfach: Sie hauen von einem fruchttragendem Baum einen Zweig ab, zerschneiden ihn zu Stäbchen, versehen diese mit unterschiedlichen Zeichen und streuen sie dann planlos und wie der Zufall es will über ein weißes Tuch. Danach betet bei einer Befragung in öffentlicher Sache der Stammespriester, bei einem persönlichen Anliegen das Familienoberhaupt selber zu den Göttern und hebt, den Blick zum Himmel gerichtet, dreimal ein Stäbchen auf und deutet sie dann gemäß dem vorher eingekerbten Zeichen.”
Tacitus, Germania 10
In der Heldensage ist es beispielsweise Sigurd, der die Walküre Sigdrifa erlöst und von ihr die Runenweisheit erlernt.
Futhark
Das klassische - und älteste - Runenalphabet, das "Futhark", besitzt 24 Schriftzeichen. Es beginnt mit den Buchstaben f, u, th, a, r, und k, daher der Name. Es wurde von 200 - 800 n.Chr. verwendet.
Ich habe hier bewusst das urtümliche germanische Runenalphabet genommen (es gibt noch viele andere), da das Wikinger-Runenalphabet nur aus 16 Zeichen besteht, wobei wichtige Vokale fehlen, und viele Buchstaben auch doppelt belegt sind. Das macht das ganze dann recht schwer zu lesen und zu lernen. Zudem ist das "Futhark" bei weitem am besten dokumentiert.
Geschrieben wird wie gesprochen wird, aus V wird also F oder W, aus C wird K usw. Aus "Ihm" wird "IM", aus "Heer" wird "HER" etc.
Die dritte Rune wird wie ein englisches "th" in "that" oder "thunder" gesprochen. Da das im Deutschen nicht vorkommt, kann man es auch für "ch" einsetzen. Die fünfte Rune der zweiten Reihe (Eiwaz) wird "ei" gesprochen.
Man kann davon ausgehen, dass die Runen auch als Zahlen nach ihrer Stellung im Alphabet Bedeutung hatten.
Die Anordnung der Schriftzeichen in drei Gruppen hat eine Bedeutung: Man nennt eine Gruppe "Geschlecht", die einzelnen Runengeschlechter werden Freya, Heimdall und Thyr zugeordnet.
Wenn eine Rune "auf dem Kopf steht", verkehrt sich ihre Wirkung ins Gegenteil.
Es gibt im Internet viele Seiten, die sich mit Runendeutung beschäftigen. Ist garnicht so einfach, die esoterischen Sachen wegzufiltern und Informationen zu bekommen, die sich für eine Umsetzung im LARP eignen - wenn jemand dazu Informationen hat, nur her damit!
Folgende Infos habe ich von verschiedenen heidnischen Seiten zusammengetragen, da sie mir für die Anwendung im LARP sinnvoll erscheinen:
Runenorakel
Bei einem Runenorakel zieht der Gode mehrere Runen verdeckt aus einem Beutelchen oder Sonstigem und deckt sie in einem gewissen Schema vor sich auf. So gibt es zum Beispiel das Drei-Runen-Orakel, wobei je eine gezogene Rune für die Gegenwart, den Weg und die Zukunft steht.Weiterhin gibt es das Sechs-Runen-Orakel, das Sieben-Runen-Orakel, das Kreuz-Orakel, das Keltische Kreuz-Orakel, das Sigel-Orakel und das Peorth-Orakel.
Runenformeln
Bei Runenformeln schreibt man auf Papier, Holz, Blätter oder dergleichen mehrere Runen hintereinander, meist drei, fünf oder sieben. Diese haben dann zusammen eine Bedeutung.Wenn eine Runenformel das gewünschte Ergebnis erzielt hat, soll sie verbrannt werden, um den Zauber zu bannen.
Binderunen
Für Binderunen muss man mehrere Runen übereinander schreiben. Vorher sollte man sich allerdings genau überlegen, welche man nutzt und welche Runen zusätzlich unabsichtlicherweise beim Übereinanderlegen entstehen. Dabei muss beachtet werden, dass keine Rune auf dem Kopf steht, da das negative Folgen nach sich ziehen kann.Am besten lassen sich Binderunen als Amulette tragen, indem man sie in ein Stückchen Holz oder einen Edelstein einritzt.
Als Liebesrune kombiniert man so am besten Wunjo mit Gebo, wodurch automatisch Isa entsteht. Für Schutz für das Heim kann man Algiz Schutzwirkung mit Othala für das Heim kombinieren, wodurch Isa ensteht, das die Schutzwirkung festigt und zweimal Thurisaz, welches wie eine schützende Dornenhecke fungiert.
Geschrieben wird so, wie auch gesprochen wird. Statt Leerzeichen Punkte zwischen die Worte oder die Worte direkt aneinander schreiben.
Doppelbuchstaben werden als Einzelbuchstaben geschrieben. Ä = AE, Ö = OE, Ü = UE
1 (Achtung: dies ist eine Eigenkreation für das LARP und nicht 100% historisch korrekt)
Quellen:
http://www.arild-hauge.com/efuthark.htm
http://www.luth.se/luth/presen…g_age/runes/overview.html
http://www.methor.org/methor/runes-index.htm
http://www.berserks.de/Wikinger/runen/Runen.htm
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