Nadelbinden

  • Für alle, die gern Nadelbinden oder solche Kleidungsstücke tragen (im Winter unglaublich praktisch, auch im Sommer als Socken sehr angenehm), hier eine Übersicht von gefundenen Stücken und Stichen.

    Verwendete Wolle war üblicherweise ein zweifädiger Wollzwirn (auch, wenn dicke, einfädige Dochtwolle heute dafür am beliebtesten ist). Es gibt zahlreiche Funde dicker Nadeln aus Knochen, Horn und Geweih, die zur Handarbeit gedient haben dürften.


    Hinweise zur Stichnotation, generelle Anleitungen:

    http://nadelbindung.blogspot.de/

    http://www.en.neulakintaat.fi/1


    Gefundene Fragmente und Kleidungsstücke:

    • Arnheiðarstaðir, Island. Kompletter Fausthandschuh, 10. Jhd., Stich: Oslo F1 (UO/UOO)
    • Eura, Finnland. Handschuhfragmente, 11./12. Jhd., Stich: Fåberg F1 (UUO/UOOO)
    • Bjerringhøj, Dänemark. Fausthandschuh und Saumverzierung an Kleidungsstück im Mammen-Fundkomplex, 10. Jhd, Stich: Mammen/Korgen F1 (UOO/UUOO)
    • Kekomäki, Finnland. Fragment (Socken oder Handschuhe), 1000 n. Chr., Stich: Mammen/Korgen F1 oder F2 (UOO/UUOO)
    • Novgorod, Russland. Fragmente, 900-1000 n. Chr., Stich: Oslo F1 ( UO/UOO)
    • Oslo, Norwegen. Handschuh, 11. Jhd., Stich: Oslo F1 (UO/UOO)
    • Ralswiek, Rügen, Deutschland. Wollstrumpf, 8./9. Jhd., Stich: unklar
    • Trier, Deutschland. Mütze des Hl. Simeon, vor 1035 n. Chr., Stich: Saltdal F4 (UUU/OOOU) (Achtung, dies ist ein geistliches Kleidungsstück, also vermutlich das Scheitelkäppchen eines Geistlichen, entsprechend in dieser Form für eine weltliche Frü-Mi-Darstellung eher unpassend!)
    • York, England. Socke (“Coppergatesocke”), 970 n. Chr., Stich: York F2 (UU/OOO)


    Folgende Stiche sind also für das Frühmittelalter nachgewiesen:

    • Fåberg F1
    • Mammen/Korgen F1
    • Oslo F1
    • York F2


    Weiterführende Literatur:

    • Hald, Margarethe. 1980. Ancient Danish Textiles from Bogs and Burials.
    • Nordland, Odd. 1961. Primitive Scandinavian Textiles in Knotless Knitting.


    2018 von Gyda/Veka