Film "Stara Basn" bzw. "Die Wikinger – Angriff der Nordmänner"

  • Wenig spannender Billig-Film, der jedoch teilweise eine gute Ausstattung besitzt.

    Vorab: Dieser Film wurde mir ausdrücklich von meinem Cousin, der Wiki-Reenactor ist, als sehr authentisch ans Herz gelegt. Als ich diese Rezension schrieb, wusste ich nicht, dass es mittlerweile eine deutsch synchronisierte Fassung "Die Wikinger – Angriff der Nordmänner" gibt, zu der man im Internet auch mehr Infos und Amazon-Rezensionen finden kann. Zum Originalfilm "Stara Basn", den ich bereits davor gesehen hatte, gab es im Internet kaum Infos, weshalb ich in meiner Rezension - im Gegensatz zu meinen anderen Lexikon-Einträgen - auch auf Inhalt und Dramaturgie eingehe. Der Originalfilm ist auf Polnisch. Wir sahen ihn auf DVD (mit deutschen Untertiteln), aber er ist ohne Untertitel auch frei im Internet verfügbar (Leute aus dem Großen Heer können die DVD gerne von mir ausleihen). Oder gleich die deutsch synchronisierte Fassung streamen.


    1 Umsetzung der Geschichte im Film

    Der Film wirkt leider größtenteils wie ein B-Movie: die Darsteller erscheinen oft unrealistisch (übertrieben oder einfach seltsam), und die Dialoge bleiben mir zu künstlich. Irgendwie wirkt der Film auf mich sehr altmodisch - wie so ein Western aus den 50er/60er-Jahren (obwohl der Film aus 2003 ist). Die Handlung wird manchmal zu sprunghaft entwickelt, ohne dabei Spannung aufzubauen. Der Plot ist sehr leicht vorhersehbar und erzeugt deshalb auch wenig Spannung.


    Weiterhin finde ich die Handlung und die Umsetzung der Kämpfe recht unrealistisch.

    2 Authentizität

    Hier bin ich sehr zwiegespalten. Einerseits sah ich im Film Dinge wie Lederlamellare, Ledertuniken, einen Hörnerhelm (aber nur einen!), eine metallene Plattenschulter und die bereits erwähnte Anwendung von Magie. Also alles Punkte, die Fantasy sind aber nichts mit Authentizität zu tun haben. Aber andererseits gibt es auch wirklich sehr gut ausgestattete Szenen - eine slawische hölzerne Burganlage, eine Steinschleuder als Waffe (die übrigens auch im Frankenreich noch eine verbreitete und effektive Waffe war), realistische Saxe und einen beeindruckenden slawischen Tempel (wobei ich mich hier gar nicht auskenne) mit einer großen Svantovit-Stele in der Mitte. Auch die Darstellung einer Witwenfolge mit Verbrennung passt wohl zu den überlieferten Ritualen.


    3 Fazit

    Wer sollte den Film ansehen? Eigentlich niemand, außer er müsste sonst einen extrem langweiligen Abend verleben. Aber Westslawen-Darsteller können mal mit schnellem Vorspulen den Film durchgehen und freuen sich vielleicht an manchen Szenerien. Die Handlung braucht Ihr dafür nicht zu verfolgen.


    Filmspaß: :):)

    Authentische Ausstattung: :):):)

    Realistische Handlung: :):)