Die Begriffe Peplos und Chiton sind zwar griechisch, aber eine treffendere deutsche Bezeichnung gibt es nicht. Derartige Kleidungsstücke waren in der Antike wahrscheinlich in ganz Europa verbreitet. Auch die Kleider und Röcke aus gewebter Schafwolle, die in norddeutschen, niederländischen und dänischen Mooren gefunden wurden, ähneln dem griechischen Peplos. In seiner Germania schreibt Tacitus hingegen, dass die germanische Frauen Leinengewänder mit purpurner Verzierung getragen hätten.
Peplos:
Der Peplos ist ein ärmel- und trägerloses Kleid, dass aus einem einfachen Stoffschlauch besteht, der von zwei Fibeln auf den Schultern verschlossen wird. Zur weiteren Drapierung können auch noch weitere Fibeln und ein Gürtel verwendet werden.
Die obere Kante kann auch nach außen hin umgefaltet getragen werden. Der umgeschlagene Teil kann auch als Kapuze verwendet werden
Die gefundenen Orginale des Peplos waren ohne Nähte, daher schon auf dem Gewichtswebstuhl rund gewebt. Heute ist es natürlich einfacher von Meterware Stoff abzuschneiden und daraus einen Peplos zu nähen.
Chiton:
Alternativ zum geschlossenen Peplos kann auch ein rechteckiges Stückstoff als dorischer Chiton getragen. Dieses Kleid ist dann aber an einer Seite offen.
Rock:
Der Rock kann genau wie ein Peplos als einfacher Stoffschlauch gestaltet, nur dass der Stoffschlauch an der Taille von einem Gürtel aus Stoff oder Leder festgehalten wird. Ein Rock kann auch aus einem rechteckigen Tuch gewickelt werden.
Bluse:
Zusätzlich zum Rock kann auch eine ärmellose Bluse getragen. Sie wird wie der Peplos durch zwei Fibeln an den Schultern geschlossen
Unterkleid:
Unter den ärmellosen Kleidungsstücken kann auch ein Unterkleid mit Ärmeln im Tunikaschnitt getragen werden.
Es folgt eine kurze Beschreibung der bekannten Textilfunde. Diese Fundübersicht soll dem Larper als Inspirationsquelle dienen. Natürlich dürfen Larperinnen hier frei interpretieren, die überlieferten Schnitte variieren und ihre germanische Kleider und Röcke auch aus einer anderen Stoffart schneidern.
Fundübersicht:
Fundort: Huldremose (Kleidung der Moorleiche), Dänemark
Schnitt: einfacher Stoffschlauch, gehalten von einer Lederschnur als Gürtel
Material: Schafwolle
Farbmuster: Kariert
Zusätzlich sind Abdrücke von Unterkleidung aus Leinen erhalten.
Fundort: Huldremose (unweit der Moorleiche), Dänemark
Schnitt: nahtloser Stoffschlauch (Peplos)
Material: Schafwolle
Fundort: Lonne Hede, Dänemark:
Rundgewebte, schlauchförmige Bluse, geschlossen mit zwei Bronzefibel an den Schultern und einer zusätzlichen Silberfibel im Brustbereich
Wickelrock aus rechteckiger Stoffbahn
Material: Schafwolle
Farbe: blau (Waidfärbung)