Beiträge von Durundan Swjeloff

    ... also beim damaligen Heeresstandard "Asengläubig" war nix OT motiviert.

    Es war eine Zeit wo es viele "Nordmänner" gab, die Fantasy-Larp gemacht haben oder Thorwaler oder sowas. Die Idee war, wenn man nun schon "the great heathern army" bespielt, es fürs Ambiente ganz nett wäre, wenn alle dem gleichen Pantheon folgen und nicht manche Swaffnir und manche Blubb den Meeresdrachen anbeten.

    Das jemand einen "Christen" spielt war im Larp der 2000er eigentlich undenkbar. Da gab es einen klaren Konsens zu, das Realreligionen (zu denen Asen damals nicht gezählt wurden) im Larp nix zu suchen haben.


    Ging also nicht um die Abgrenzung gegenüber christlichen Wikingern sondern eher gegenüber Thorwalern...

    Kleiner Tip zum Charakterkonzept:

    Als Larp-Einsteiger würde ich die Kombination
    "Angeber der mit seinen Heldentaten übertreibt, gerne Späße treibt und Schwierigkeiten hat, sich Führungspersonen unterzuordnen" als Garant für einige sehr heftige IT Konflikte sehen.

    Du wirst bevor Du ein Gefühl hast wie weit du bei wem gehen kannst schnell auf einen Charakter treffen der Deine entweder Deine Späße nicht lustig findet, Dich wegen Deiner erfundenen Heldentaten als ehrlosen Lügner angeht oder sich als Führungsperson genötigt sieht ein Exempel zu statuieren.

    Wenn Du da Bock drauf hast, klar, solche Konflikte sind auch eine Bereicherung für die Interaktion im Lager, aber häng emotional nicht zu sehr an dem Char ;)

    generell würd ich Dir raten nicht voll geschmückt aufzulaufen, sondern einen Großteil der Armreife erstmal noch in der Kiste zu lassen.

    Es gibt Dir mehr Möglichkeiten zu "wachsen" und Deinem Charakter eine Entwicklung zu verpassen, wenn Du nicht gleich mit einer Brust voller Orden in die erste Schlacht ziehst (wenn Du verstehst was ich meine ;) )

    ... eine Abtrennung durch einen Moderator wäre nett, denn ich finde das Thema an sich schon spannend und hätte durchaus Lust da noch weiter Quellen auszutauschen.


    am liebsten die beiden Themen: "Landbesitzverteilung in der Bevölkerung" und "Spezialisierungen im Handwerk"


    Einem reisenden Handwerker-Spezialisten wird meines Wissens nach auch allgemein die Mästermyr-Kiste zugeordnet. Natürlich nur ein Fund, aber so ists halt generell dünn die Fundlage.

    Gibt es da Sagamässig etwas zum Thema? Oder Erbrecht? Denn wenn zum Beispiel nur der Erstgeborene den Hof erbt und keine Erbteilung stattfindet, sind ja in jeder Generation zwangsläufig mehr landlose als Landbesitzer. Später wurde das dadurch im Zaum gehalten, dass nur Landbesitzer heiraten durften, die Landlosen Brüder also ohne (legitime) Nachkommen auf dem Hof blieben oder halt in die Ferne gingen. Aber wie das zur Wikingerzeit in den verschiedenen Siedlungsgebieten war, keine Ahnung... Hat da jemand etwas zu?

    Warum der Bootsbauer mobil gewesen sein sollte, wenn doch sein Produkt sehr Mobil ist, verstehe ich nicht. Ich kenne aus keiner Gegend der Welt und aus keiner Zeit der Menschheitsgeschichte fahrende Bootsbauer.

    Es gibt ja nicht nur große Schiffe, die wurden nur an bestimmten Orten gebaut und auch für eine Überschaubare Kundschaft. Ich meinte eher die kleinen 2 Mann Ruder-Boote, mit denen der Bauer auf seinen Fjord raus schippert um den Nachbarn zu besuchen. Gerade in Norwegen braucht man ein Boot für den Alltag. Da ist wohl anzunehmen, dass sie vor Ort gebaut wurden und kein "Bootshändler" mit einem Boot voller Boote herumgefahren ist und bestellte Boote ausgeliefert hat.

    Da man aber vielleicht alle 20 Jahre mal ein neues Boot braucht, wird das wohl keine Fähigkeit sein, die auf jedem Hof vorhanden war.


    Woher kommt deine Annahme, dass so gut wie niemand Land besessen hat?

    Ich sagte nicht "so gut wie niemand" sondern die meisten hatten kein Land. Die Verteilung ist allerdings sehr Orts- und Zeitabhängig. Je später, desto größer die Bevölkerung, desto weniger Landbesitzer.

    Familien hatten in der Regel mehr als einen Sohn, also wird das Land solange geteilt bis es zu klein ist um davon zu leben. Spätestens dann gehen Söhne leer aus und bleiben ohne Land.
    Sowas führt dann dazu dass Leute nach Grönland, England, Island und Co fahren.
    Auf der anderen Seite hat sich wie überall im Laufe der Zeit der Landbesitz konzentriert. Für Ende des 12. Jahrhunderts gibt es daher folgende Schätzung.

    Denmark: He estimates 75% of the land was owned by large landowners and another 15% was royal land. That leaves somewhere around 10% of the land for small farmers who could live independent of the landed class.
    Norway: The country developed differently, so that about one-third of the land was owned by small farmers. An unquantified portion of people could make a living from ocean fishing and thus not live under the control of the big landowners.
    Sweden: Geography and the impact that had on political developments led to a very different result. About 50% of the land, give or take, was held by smaller farmers.

    [lecture 34 of his course The Vikings, from The Great Courses
    Prof Kenneth Harl}

    Die Kombination Haus und "Tagelöhner" sehe ich auch problematisch.

    So ein Haus ist halt Aufwand in Instandhaltung und Bau und erfordert in erster Linie erstmal Land und wer Land hat, ist Bauer und arbeitet dort.


    Wenn man kein Land hat (was wohl auf die meisten zutrifft), muss man sich Arbeit suchen, würde dann aber da wohnen wo man gerade arbeitet (Hof, Schmied, etc.). Denn das Konzept, zur Arbeit zu pendeln ist in der Tat sehr modern.


    Als richtiger "Tagelöhner" könnte man eigentlich nur in Städten arbeiten, da man sich ja täglich neu um Arbeitsverhältnisse bemüht (daher Tagelöhner, weil man eben nicht dauerhaft irgendwo im Dienstverhältnis steht sondern immer nur tageweise Jobs hat).


    Was es aber sicher auch früher schon gegeben hat sind "Reisegewerbe", die einige Spezialisierung erfordern aber nicht immer an einem Ort Kunden finden.

    Jemand der zum Beispiel Zahn-und Hufpflege von Schafen gut kann oder sich besonders mit Dachinstandsetzung auskennt, oder Bootsbau, oder Backofenbau oder Brunnenbau oder der berühmte "Kesselflicker" könnte durchaus von Hof zu Hof ziehen und dort seine Leistungen anbieten und weiterziehen wenn alles dort erledigt ist. Aber auch der hätte kein Haus. Denn ein Haus ohne anwesende Bewohner wird schnell ein Haus ohne Inventar und dann ein Haus ohne Dach ;)

    Das ist gerade in Zeiten wie diesen eine sehr gute Frage. Erstmal vorweg, das Heer ist kein irgendwie formal organisierter Verein sondern für ein Heer extrem anarchistisch ;).

    Im Prinzip ist MItglied des Heeres, wer mit dem Heer fährt und die Idee unterstützt. Theoretisch ist es das.